Filariose

Als Filariosen werden mehrere Erkrankungen bezeichnet, die durch die Infektion mit parasitischen Fadenwürmern entstehen. Hierzu gehören der Herzwurm (dirofilaria immitis) und der Hundehautwurm (diofilaria repens). Beide werden von verschiedenen Mückenarten übertragen, zu denen u.a. die Hausmücke gehört.

Herzwürmer werden in zwei Stadien unterschieden: die Mikrofilarien (Larve im Blut) und Makrofilarien (ausgewachsener Wurm im Herz). Die Mikrofilarien werden durch die Mücken übertragen und wachsen als unschädliche Mikrofilarien im Blut und Bindegewebe in 6-12 Monaten zu ausgewachsenen (12-30cm) Würmern heran, die sich im Herzen des Hundes festsetzen. Die weiblichen Makrofilarien sind dann in der Lage, weitere Mikrofilarien zu produzieren, die im Blut ausschwemmen und von saugenden Mücken aufgenommen werden können. Die betroffenen Hunde sind meistens sehr leistungsschwach, haben Husten und Luftnot. Zur Diagnostik kann ein Antigennachweis (z.B. ELISA) durchgeführt werden. Die nachgewiesen Antigene werden im Rahmen der Mikrofilarien-Abgabe freigesetzt. Mikrofilarien sind direkt über den KNOTT-Test nachzuweisen. Bei der Abnahme des Blutes sollte dafür unbedingt die Uhrzeit der Abnahme angegeben werden, da die Mikrofilarien sich tagsüber verstecken und der Test bei nicht korrekter Berechnung falsch negativ sein könnte. Der Nachweis eines erwachsenen Herzwurmes gelingt frühestens 6 Monate nach der Infektion. Bei positivem KNOTT-Test wird zur Artdifferenzierung ein Filarien-PCR durchgeführt.

Die Behandlung des Herzwurmes ist schwierig. Einige Präparate töten zwar die Makrofilarien ab, der tote Wurm kann allerdings eine Embolie, einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt auslösen und somit den Hund töten. Darüber hinaus führen einige Medikamente dazu, dass die Mikrofilarien abgetötet werden und dadurch ein erneuter Test falsch negativ ausfallen könnte.

Daher sollte man niemals vor dem zweiten Mittelmeercheck oder bei unklaren Befund oder Befall folgende Medikamente geben:

  • Milbemax
  • Avermectine (Ivermectin, Selamectin, Noromectin, Mectisan)
  • Milbemycine (Milbemycinoxim, Moxidectin, Milbemycin, Milbemax)
  • Advocate
  • Stronghold

Nach eindeutiger Diagnosestellung sollte die Behandlung ausschließlich mit Advocate erfolgen. Advocate tötet die Mikofilarien und verhindert so eine weitere Entwicklung von Makrofilarien und die Weiterverbreitung durch die Mücken. Allerdings kann es bei falscher Dosierung zu einem Verschluss in den Gefäßen kommen, wenn auf einmal zu viele Mikrofilarien abgetötet werden. Daher sollte sich die Behandlung immer nach der Filariendichte richten, die vor Beginn der Therapie ermittelt werden muss. Die Behandlung sollte unbedingt von einem Spezialisten überwacht werden.

Der Hautwurm wird ebenfalls durch Mücken übertragen und nistet sich unter der Haut im Bindegewebe ein. Die Infektion mit diofilaria repens kann zu juckenden Hautveränderung wie Knoten und Abszessen führen. Häufig verläuft die Erkrankung aber auch vollkommen symptomlos oder es treten schmerzlose Knoten unter der Haut auf, die durch die erwachsenen Würmer verursacht werden. Die adulten weiblichen Würmer sind ebenfalls in der Lage Mikrofilarien zu produzieren.

Die Behandlung des Hautwurmes erfolgt ebenfalls mit Advocate.

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